Berührend
Annäherung an ein wesentliches Bedürfnis
19.9.2020 ‐ 11.4.2021
Berührend – Die Doppeldeutigkeit im Titel der neuen Ausstellung des Paula Modersohn-Becker Museums ist ganz bewusst gewählt. Nicht nur die abgebildeten körperlichen Berührungen qualifizieren die insgesamt 60 Kunstwerke für dieses Projekt, sondern vor allem die emotionale Berührung, die durch die Eindringlichkeit der Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Videos hervorgerufen wird. Entstanden ist die Ausstellungsidee unter dem Eindruck der Abstands- und Distanzregeln zur Eindämmung des Corona-Virus im Frühjahr 2020. Denn vor diesem Hintergrund wurden plötzlich die vielen Berührungen und ihre facettenreichen Erscheinungen sichtbar, die dem thematischen Rundgang seine Struktur geben.
Wesentliche Aspekte des menschlichen Daseins werden in der Ausstellung durch Kunstwerke von Marina Abramovic, Ernst Barlach, Lucas Cranach d.Ä., Vivian Greven, Bernhard Hoetger, August Macke, Robert Mapplethorpe oder Paula Modersohn-Becker visualisiert. Darunter Themen wie die Fürsorge einer Mutter für ihr Kind, die Verbundenheit zweier Liebenden, die Überschreitung von Grenzen oder unfreiwillige Nähe im Alltag. Der hohe Stellenwert der Berührung über die Kunst hinaus ̶ für die Entwicklung des Menschen, für sein soziales Zusammenleben und seine Gesundheit ̶ zeigt sich zudem durch Zitate, Texte und Videos von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Berufsgruppen: eine Domina spricht über die Lust am Schmerz oder ein Masseur über die heilende Wirkung einer Berührung, der Produktdesigner erläutert die Relevanz der Haptik für seine Entwürfe und ein Tangotänzer die unausweichliche Körperlichkeit im Tanz.
Bitte NICHT berühren! – Dieses generelle museale Berührungsverbot gilt auch für diese Ausstellung. Doch kann die große Spannbreite an ausgestellten Werken veranschaulichen, wie sehr uns Kunst berühren kann, ohne sie selbst zu berühren.
€ 10,-/6,- ermäßigt
Kinder bis einschließlich 17 Jahre frei
Wir freuen uns sehr, dass wir zur Ausstellung eine Kooperation mit den Bremer Philharmonikern realisieren konnten, die passend zu 5 Themen der Ausstellung Musikstücke ausgewählt und sogar Musikvideos gedreht haben. Wir danken für diese tolle Zusammenarbeit. Die Videos sind als QR Codes in der Ausstellung scanbar, aber auch teilweise auf unserem YouTube-Kanal einsehbar.
Wichtiger Hinweis: Um in den Genuss aller verfügbaren (Informations-)Angebote in der Ausstellung zu kommen, laden Sie sich einen QR-Code-Scanner auf Ihr Smartphone herunter. Sie finden eine breite Auswahl solcher Applikationen (Apps) in Ihrem AppStore. Neueste iPhones haben einen solchen QR-Code-Scanner in den meisten Fällen in der Kamera integriert.
Liste der ausgestellten Künstlerinnen und Künstler (A-Z):
Marina Abramović/ULAY, Stephan Balkenhol, Ernst Barlach, Pietro Berrettini (gen. II Cortona), Elina Brotherus, Nadja Buttendorf, Joos van Cleve, Lucas Cranach d. Ä., Marcel Duchamp/Enrico Donati, VALIE EXPORT/Peter Weibel, Vivian Greven, Erich Heckel, Bernhard Hoetger, Karl Hofer, Jenny Holzer, Abraham Janssen, Käthe Kollwitz, August Macke, Melanie Manchot, Robert Mapplethorpe, Paula Modersohn-Becker, Hanna Nitsch, Meret Oppenheim, Ewa Partum, Hermann Max Pechstein, Isabel Reitemeyer, Tilman Riemenschneider, Pipilotti Rist, Cornelia Schleime, Toni Schneiders, Thomas Struth, Timm Ulrichs, Michael Wolf