Künstlerinnen hatten es in Deutschland lange schwer: Viele von ihnen wurden verkannt und nicht wahrgenommen. Für die vermeintlich »unweiblichste aller Künste«, der Bildhauerei, gilt dies besonders. Die Werke von Frauen wurden — bis auf wenige vergleichsweise bekannte Ausnahmen, wie Käthe Kollwitz, Clara Rilke-Westhoff oder Renée Sintenis — nur vereinzelt von Museen gesammelt. So verschwanden die meisten von ihnen nahezu vollständig aus dem kunsthistorischen Bewusstsein und es entstand der Eindruck, es hätte sie nie gegeben.
Dass dieser Eindruck jedoch täuscht, zeigt die aktuelle Sonderausstellung »Bildhauerinnen«, die derzeit bei uns zu sehen ist und sich über zwei Bremer Ausstellungshäuser erstreckt: Noch bis zum 11. August präsentieren wir gemeinsam mit dem Gerhard-Marcks-Haus rund 100 Werke aus 150 Jahren Bildhauerei von gut 50 Bildhauerinnen.
Erstmals wird das bildhauerische Schaffen von vier Künstlergenerationen im 19. und 20. Jahrhundert in den Fokus genommen, um Entwicklungen und Umbrüche der weiblichen Bildhauerei zu markieren. Dabei gilt es, von Werk zu Werk Gründe und Kriterien aufzuzeigen, die ihre Achtung oder Missachtung bestimmten, um somit auch sichtbar zu machen, wie sehr scheinbar objektive Qualitätskriterien in gesellschaftlichen Vorstellungen verankert waren und sind.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Bremer Museen Böttcherstrasse, des Gerhard-Marcks-Hauses und der Städtischen Museen Heilbronn.
Kombiticket: 10,- €
Das Kombiticket berechtigt zum Besuch der Sonderausstellung »Bildhauerinnen« in beiden Häusern!
(Der Besuch beider Museen muss nicht am selben Tag erfolgen — Sie haben die gesamte Ausstellungslaufzeit über Zeit)
Zum Download: Ausstellungsflyer