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Ausstellungsansicht (Saal 6), © Foto: Björn Behrens Ausstellungsansicht (Saal 6), © Foto: Björn Behrens

human error. louisa clement

human error. louisa clement

2.9.2023 ‐ 21.1.2024

Die Frage nach Identität beschäftigt seit jeher Künstlerinnen und Künstler. So ist das „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“ (1906) von Paula Modersohn-Becker ein prägnantes Beispiel für die Suche der Malerin nach einem Ausdruck ihres Selbst.

Auch Louisa Clement (*1987, Bonn) setzt in ihrer Kunst bei sich selbst an, geht jedoch noch darüber hinaus. Sie stellt die Frage, wie sich Identität zukünftig herausbildet und untersucht Formen der Verwandlung.

Welche Möglichkeiten und Gefahren entstehen durch die Symbiose von Menschen und Künstlicher Intelligenz? Welchen Wert hat ein Individuum, wenn sich Wissen und Gedanken auf künstliche Systeme übertragen lassen und der Körper vervielfältigt werden kann? Louisa Clement wagt mit ihrer Werkserie Repräsentantinnen (2021/22) den Selbsttest und hat anhand von Abgüssen künstlich-intelligente Puppen von sich herstellen lassen, die mit biografischen Fakten und Gedanken der Künstlerin „gefüttert“ sind und sich sogar durch Erfahrungen und Gespräche mit anderen weiterentwickeln. Die Transformation des eigenen Körpers geht Hand in Hand mit den unterschiedlichen Entfaltungsmöglichkeiten des Wesens – eine faszinierende wie verstörende Vervielfältigung des Ichs. Clement führt die Werkserie der Repräsentantinnen in Close-up-Fotografien des Körpers fort, die in ihrer makellosen Erscheinung an Social Media-Fotos erinnern, in denen Menschen sich mit Hilfe von Bildbearbeitungsapps in perfekte Figuren verwandeln.

Doch nicht nur die neuen Technologien bezieht Clement in ihre Kunst mit ein. Wie konsequent ihre Arbeiten vom Gedanken der Verwandlung und Herstellung neuer Körperlichkeiten geprägt sind, zeigt auch transformationsschnitt (2015). Für diese Arbeit verwendete sie bis zu acht Tonnen des in Glas eingeschmolzenen und damit zerstörten Giftgases Sarin, das u. a. im syrischen Bürgerkrieg von Assad gegen die Bevölkerung eingesetzt wurde. Die massive Präsenz und Ästhetik der schwarz glänzenden Fragmente stehen in krassem Gegensatz zur Verwendung und Funktion des tödlichen Gases.

Quo vadis? – Wohin wird das führen? Die Kunstwerke von Louisa Clement im Paula Modersohn-Becker Museum stellen diese Frage auf verschiedenen Ebenen und fordern das Museumspublikum auf, eigene Antworten zu finden.

 

Zum Download: Ausstellungsflyer

Feierabendführung

Dienstag, 5.12.2023, 17–17.30 Uhr

Für die Künstlerin Louisa Clement ist das Medium der Fotografie nicht nur ein künstlerisches Ausdrucksmittel, sondern auch in seiner gesellschaftsprägenden Funktion von Relevanz. Umso spannender, sich ihre verschiedenen fotografischen Arbeiten in dieser Kurzführung einmal konzentriert anzusehen: Wie ist Louisa Clement als Meisterschülerin von Andreas Gursky von der Düsseldorfer Schule beeinflusst? Welche Rolle spielen das Smartphone und Social Media für ihre Fotografie?

Bei dieser Kurzführung zum Feierabend rückt unsere Kuratorin Dr. Katharina Rüppell das Medium Fotografie im Werke von Louisa Clement in den Fokus und gewährt Ihnen einen Einblick in die Sonderausstellung „human error. louisa clement“.

 

Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei!
Lediglich der Eintritt in die Sonderausstellung ist zu zahlen (ab 17 Uhr gilt der ermäßigte Eintritt: 6 EUR)

Öffentliche Führung

Sonntag, 10.12.2023, 11.30–12.30 Uhr

Tauchen Sie bei einem geführten Rundgang durch die Sonderausstellung "human error. louisa clement" in die komplexen Arbeiten der Künstlerin Louisa Clement ein!

Ihre Fotografien, Audioarbeiten und Installationen werfen Fragen nach dem Menschsein heute auf: Wie gehen wir mit den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz um? Wie beeinflussen Bilder aus den sozialen Medien unsere Wahrnehmung? Welche menschliche Leere füllen wir digital und in anderen Formen? Zudem beschäftigt die Künstlerin - wie auch Paula Modersohn-Becker vor mehr als 100 Jahren - die Frage nach der eigenen Identität. Louisa Clement wagt mit ihrer Werkserie der Repräsentantinnen einen Selbstversuch, indem sie eine künstlich-intelligente Puppe nach ihrem Vorbild hat herstellen lassen. Diese sitzt in Blickrichtung des Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag von Paula Modersohn-Becker im Museum und kann von Besucherinnen und Besuchern durch Gespräche neu beeinflusst werden.
Erfahren Sie bei dieser Führung mehr über die spannenden Fragestellungen der aktuellen Ausstellung.

 

3 EUR zzgl. Eintritt
Tickets an der Tageskasse

 

Öffentliche Führung

Sonntag, 17.12.2023, 11.30–12.30 Uhr

Tauchen Sie bei einem geführten Rundgang durch die Sonderausstellung "human error. louisa clement" in die komplexen Arbeiten der Künstlerin Louisa Clement ein!

Ihre Fotografien, Audioarbeiten und Installationen werfen Fragen nach dem Menschsein heute auf: Wie gehen wir mit den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz um? Wie beeinflussen Bilder aus den sozialen Medien unsere Wahrnehmung? Welche menschliche Leere füllen wir digital und in anderen Formen? Zudem beschäftigt die Künstlerin - wie auch Paula Modersohn-Becker vor mehr als 100 Jahren - die Frage nach der eigenen Identität. Louisa Clement wagt mit ihrer Werkserie der Repräsentantinnen einen Selbstversuch, indem sie eine künstlich-intelligente Puppe nach ihrem Vorbild hat herstellen lassen. Diese sitzt in Blickrichtung des Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag von Paula Modersohn-Becker im Museum und kann von Besucherinnen und Besuchern durch Gespräche neu beeinflusst werden.
Erfahren Sie bei dieser Führung mehr über die spannenden Fragestellungen der aktuellen Ausstellung.

 

3 EUR zzgl. Eintritt
Tickets an der Tageskasse

 

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