Gespräch über Mechanismen des Kunstmarkts von 1900
Was ist Kunst wert?
Donnerstag, 3.4.2025, 18.30–20 Uhr
Die Ausstellung »Camille Claudel & Bernhard Hoetger. Emanzipation von Rodin« basiert auf einer Verkaufsausstellung von 1905 des Pariser Galeristen Eugène Blot, der die Idee hatte, die Bildhauerin und den Bildhauer gemeinsam zu präsentieren.
Damals war Camille Claudel eine in Kunstkreisen anerkannte Künstlerin und die Werke des zehn Jahre jüngeren Bernhard Hoetger waren sehr gefragt. So bot ihm der Kunsthändler Paul Rosenberg für sein Werk Le Haleur nicht nur ein Bild von Pierre Bonnard in Zahlung, sondern auch noch 150 Franc darüber hinaus.
Eine gemeinsame Präsentation sollte damals beiden noch mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Während Hoetgers Stern zunächst unaufhörlich stieg, stellte Claudel bald ihre künstlerische Tätigkeit ein, wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und vergessen. Heute haben sich internationaler Bekanntheitsgrad und Preise umgekehrt.
Im Februar 2025 wurde bei einer Auktion ein kürzlich wiederentdeckter Guss ihres Hauptwerks L’Age mûr für mehr als 3 Millionen Euro versteigert!
Die aktuelle Ausstellung ist Anlass, sich der wechselvollen auch finanziellen Wertschätzung von Kunstwerken in einem Expert:innengespräch zu widmen: Was und wer bestimmt den Marktwerkt von Kunstwerken? Welche Rolle spielen Qualität, kunsthistorischer Stellenwert, Ausstellungen und Publikationen?
Erfahren Sie mehr über Mechanismen des Kunstmarkts in Auktionen und im Kunsthandel in diesem Gespräch zwischen Auktionatorin, Kunsthändler und Museumsdirektor - und diskutieren Sie mit!
Auf dem Podium:
Bettina Beckert, Specialist Modern & Contemporary Art, Head of Office, Sotheby‘s München
Wolfgang Werner, Kunsthandel Wolfgang Werner Bremen/Berlin
Moderation:
Dr. Frank Schmidt, Direktor des Paula Modersohn-Becker Museums Bremen
Eintritt:
EUR 5,-
Mitglieder des Freundeskreis des Paula Modersohn-Becker Museums e.V. haben freien Eintritt!